Direkt an der Isar können nur Arten überleben, die außerordentliche Fähigkeiten haben sich anzupassen. Die deutsche Tamariske ist in dieser Hinsicht eine sogenannte Pionierpflanze. Sie besiedelt als erste bis dahin vegetationslosen Boden. Das Tamarisken-Gebüsch wird fast jährlich vom Isarwasser überschwemmt. Aber es hält dem extremen Unterschied stand zwischen Überflutung und danach austrocknendem Kies, der kaum Wasser speichert. Ihre Pfahlwurzeln sind fest im Untergrund verankert, frei nach dem Motto, mich kriegt hier keiner weg. Der stete Wandel erhält ihr den Lebensraum. Da der Strauch sehr lichtbedürftig ist und von Weiden und Erlen leicht überwuchert wird, kann sie sich auf Dauer nur dort halten, wo immer wieder neue Sand- und Schotterbänke entstehen.

Zusammen mit der Lavendelweide (Salix eleagnos) bildet die Deutsche Tamariske die geschützte Pflanzengesellschaft des Weiden-Tamarisken-Gebüschs (FFH-Lebensraum „3230 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica“).

Fotografie: all copyrights reserved Monika Petrick