Tropische Wälder sind Regenmacher. Sie können den Regen selbst produzieren, und zwar durch die Sonne. Am Äquator steht sie 12 bis 14 Stunden fast senkrecht am Himmel und lässt im Wald sehr viel Wasser verdunsten, so herrscht dort permanent eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das Wasser steigt mit der Luft nach oben und kühlt sich am Himmel ab. Deshalb bilden sich bereits am Nachmittag über dem Wald Nebel und viele Wolken, die es spätestens am Abend regnen lassen.
Das Wasser des Regenwaldes sucht sich seinen Weg. Viele kleine Wasserstraßen bilden ein Netzwerk aus Wasser durch den Dschungel. Kleine Wasserstraßen können zu großen zusammenfließen, die manchmal kilometerweit unterirdisch fließen, um dann wieder an die Oberfläche zu treten und natürliche Wasserfälle zu bilden.
Wenn es diesen Wald als Regenmacher nicht mehr gibt, werden Dürre und Hitze zunehmen. Die Gebiete werden austrocknen und zur Steppe werden. Was für ein System soll dann die kilometerweiten Monokulturen von Palmöl oder Soja bewässern?
Problematisch werden auch die Auswirkungen auf die Stromerzeugung sein. Indonesien möchte bis 2030 die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt werden. Ein Wachstumsziel, das sich nur mit einem konstant steigenden Energieverbrauch verwirklichen ließe. Bisher setzt man auf die Stromgewinnung durch Kohle. Für die Zukunft will Indonesien aber verstärkt Strom durch die erneuerbare Energie von Wasserkraft gewinnen, weil Solarenergieanlagen zu teuer wären.
Sollte die Entwaldung auf der drittgrößten Insel der Welt aber immer so weitergehen, ist das Risiko hoch, dass sich die Wasserkraft zunehmend erschöpft.
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