Bild 18: Borneo, Bundesstaat Sarawak: Blick in das Kronendach des tropischen Regenwaldes
60 x 90 cm (h x w)
Digitalfotografie auf Alu Dibond

Der malaysische Bundesstaat Sarawakim Norden Borneos ist etwa halb so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Nur noch etwa 10 % des tropischen Regenwaldes sind in Sarawak noch intakt und diese Restgebiete wurden vor allem von der indigenen Volksgruppe der Penan beansprucht, die in dem Wald als Nomaden lebten. Die Geschichte der Penan ist untrennbar mit dem Schicksal des Regenwaldes von Sarawak verbunden und mit der Geschichte von Bruno Manser.

Bruno Manser war ein Schweizer Umweltschützer und Menschenrechtsaktivist, der 1984 bis 1990 mit den Penan lebte, ihre Kenntnisse um den Regenwald aufschrieb und international um ihre Rechte kämpfte. Heute nehmen Wissenschaftler das Wissen indigener Völker mit Respekt wahr. Ein Wissen, das verloren geht, wenn man ihre Lebensweisen zerstört. Vor der Jahrtausendwende war Bruno Manser in dieser Geisteshaltung noch ein Pionier.

Durch das immer tiefere Eindringen von Holzfirmen in ihre Gebiete, die den Wald kahl schlugen, sahen sich die Penan in ihrem Überleben bedroht. Mit der Unterstützung von Bruno Manser kam es zu gewaltlosen Blockaden von Zufahrtsstraßen der Holzindustrie bis zum Anfang der 90er Jahre. Zahlreiche Penan wurden zeitweise ins Gefängnis gesteckt. Bruno Manser wurde von der Regierung Malaysias 1990 zur unerwünschten Person erklärt und kehrte in die Schweiz zurück. Im Mai 2000 folgte er einem Hilferuf der Penan und kam trotz Einreiseverbot nach Borneo in das malaysische Sarawak zurück. Seitdem gilt er als im Urwald verschollen.

Den Penan hat man mittlerweile ein Reservat im Pulong Tau Nationalpark im Kelabit Hochland Sarawaks zuerkannt, das sie mit fünf anderen indigenen Volksgruppen teilen. Die Bruno Manser Stiftung setzt sich nach wie vor für ihre Rechte ein.

Dass die Penan Landrechte an dem Wald haben, müssten sie schriftlich nachweisen. Mit einem Dokument, aus dem zu ersehen ist, dass sie schon vor 1958 dort lebten, als der Teil Borneos noch nicht zu Malaysia, sondern zum Britischen Commonwelth gehörte. Die Penan haben aber nur mündliche und keine schriftlichen Überlieferungen. Die Bruno Manser Stiftung half deshalb, ein Gebiet von ca. 10.000 Quadratmetern, in dem die Penan lebten, zu kartieren.

2011 wuden erstmals vor einem malaysischen Gericht indigene Landrechte anerkannt. Fünf weitere Landrechtsklagen versandeten, weil den Penan nur schleppend Ausweise ausgestellt werden. Jedoch nur mit einem Ausweis der malaysischen Staatsbürgerschaft könnten sie vor einem malaysischen Gericht Klage erheben. Die Ausstellung der Ausweise wird in die Länge gezogen, weil die Penan keine Geburtsurkunden haben.

Über das Leben Bruno Mansers und über die Penan gibt es mittlerweile Bücher und Filme, die dafür sorgen, dass sie von der Welt nicht vergessen werden:

Film „Bruno Manser - Die Stimme des Regenwaldes“, Kinospielfilm von Niklaus Hilber, 2020

„Die Penan – Mit dem Rücken zum Wald“, Dokumentarfilm von Raphael Treza, 2018
Noch bis 21.01.21 in der Arte Mediathek verfügbar.

Film „The Borneo Case“, Erik Pauser und Dylan Williams: In Teil I des vierteiligen Dokumentarfilms ist das letzte Zusammentreffen Bruno Mansers mit den Penan zu sehen.
Noch bis 2022 in der Arte Mediathek online aufrufbar.

Urheberrecht an der Fotografie: Rhett A. Butler, all copyrights reserved

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