Bild 17: Karte von Borneo mit Kennzeichnung der Palmölmühlen , 2018

Die drittgrößte Insel der Welt ist nicht nur für die industrielle Verwertung attraktiv.

Seit den 50er Jahren haben die verschiedenen Regierungen Indonesiens immer wieder über eine Verlegung des Regierungssitzes von Jakarta, der Hauptstadt auf Java, an einen anderen Ort nachgedacht. Im Kern geht es darum, ein gemeinsames Nationalbewußtsein für den Inselstaat zu schaffen, mit dem sich alle verschiedenen Inseln wie Sumatra oder Sulawesi identifizieren. Da zum Beispiel Sumatra wie auch Java lange Jahrhunderte von eigenständigen Königsdynastien regiert wurden, ist das nicht einfach. Die Wahl des jetzigen Präsidenten Joko Widodo fiel deshalb auf Borneo, weil Kalimantan, der indonesische Inselteil, für einen Regierungssitz ein neutraler Ort wäre. Angedacht sind im Süden Kalimantans die Orte Palangkaraya und Ballikpapan, weil es dort schon Flughäfen gibt.

Die Verlegung soll bis 2024 vorbereitet werden und würde Jakarta entlasten. Etwa 10 Millionen Indonesier leben in der jetzigen Hauptstadt auf Java, an die 30 Millionen im urbanen Umfeld.

Die Verlegung wäre eine logistische Schweraufgabe von geplanten zehn Jahren mit Kosten von bisher geschätzten 27 Milliarden Euro. Laut Bauminister Basuki Hadimuljono werde auf Borneo eine technologisch hochmoderne und smarte Waldstadt entstehen, die das Herz der Regenwaldinsel nicht beschädige.

Die Landnutzung Boneos durch Millionen neuer Bewohner scheint damit unaufhaltsam. Eine technologisch smarte Waldstadt wird einen hohen Energieverbrauch haben, den Indonesien mit Wasserkraftwerken bedienen will, für die bisher unangetastete Regenwaldgebiete geflutet werden müssen. Wenn man Borneos Regenwälder gleichzeitig für Palmöl- und Akazienplantagen immer weiter dezimiert, stellt sich allerdings die Zukunfts-Frage: Wasserkraftwerke mit welchem Wasser?

Karte von 2018: © CIGIAR (Center for International Forestry Research)
https://atlas.cifor.org

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