Gregorianik Aus den Zyklus „Kaiser Maximilian und die Kunst“ 100 x 140 cm (H x B)
Der flämische Komponist Heinrich Isaac war einer der vielseitigsten und schaffensreichsten Komponisten der dritten Generation der Renaissance. Von 1497 bis 1515 stand er als Hofkomponist im Dienste von Kaisers Maximilian. Sein Wirken dort hatte großen Einfluss auf die Musikgeschichte und Entwicklung der verschiedensten Stilrichtungen in der Musik im Allgemeinen.
Im Fall der Kulturpolitik Maximilians I erfolgte eine Umstrukturierung der in Augsburg und Innsbruck verteilten Hofkapellen in der Bestellung Heinrich Isaacs. Langfristig zeigt sich darin eine neue Dimension in der Schaffung einer kulturellen Identität. Bedeutendster musikalischer Ausdruck der neuen Haltung waren die liturgischen Kompositionen Heinrich Isaacs und seiner Reformierung der Choralmelodie (Gregorianik), die es erlaubten, das Kirchenjahr nicht mehr nur einstimmig, sondern mehrstimmig zu durchleben. In diesem Fall ist es die erste gregorianische Choralmesse. Isaac konzipierte diese Komposition als Alternativmesse, eine Aufführungspraxis, bei der die Abschnitte der gesungenen Mehrstimmigkeit entweder mit einstimmigen Choralgesängen oder aber mit improvisierten Orgelversetten abwechselten.
Die Darstellung erinnert an die Zeit von Kaiser Maximilian und Heinrich Isaac. Die Mönche machen sich auf, um die erste Frühmesse zu zelebrieren. Auf dem Weg zum Innenraum der Kirche sammeln sie sich, in Vorbereitung auf den ersten Choral und die erste spirituelle Zusammenkunft mit ihrem Herrn und Gott.