Rêverie -Paula Szalit
50 x 60 cm (h x w)

Ich habe diese drei Arbeiten gewählt, weil ich nicht einfach nur Licht und Schatten auf der Leinwand darstellen wollte, sondern ebenfalls den Bezug zum Leben herstellen möchte, zu den Wechseln zwischen dunklen und hellen Erfahrungen. Letztendlich bin ich trotzdem davon überzeugt, dass wir alles in Licht umwandeln können, egal, wie fürchterlich unser Leben verlaufen mag.

Als nächstes folgt die „Rêverie“, die Träumerei von Paula Szalit. Wie schon erwähnt, ist es mir wichtig, die Werke von Frauen auf Leinwand zu „vertonen“, damit sie auch auf dieser Ebene gesehen und gehört werden können.
Diese Komposition empfand ich als sehr licht und leicht und habe den Aufbau des Stückes mit auf der Leinwand verarbeitet, d. h., die Melodieschwünge in deren Auf und Ab berücksichtigt. Das „Loch“ an der rechten Seite des Bildes versinnbildlicht einen sogenannten „Trugschluss“, wie er in der Musik verwendet wird. Ein Trugschluss ist eine plötzliche, unerwartete Wendung in der Harmonieabfolge.
Acryl und Tusche auf Leinwand

Bettina Antoinette Alberts:
Von Jugend an beschäftigte ich mich mit Malerei, nahm an kleineren Einzel- oder Gruppenausstellungen teil.
In Salzburg lernte ich Studenten der angeschlossenen Bühnenbildabteilung kennen und besuchte mit ihnen zusammen die öffentlichen Aktzeichenkurse.
Während meiner Düsseldorfer Studienzeit geriet ich nach ein paar Jahren in eine Krise, meine sängerische Entwicklung stagnierte. Dabei kam der Wunsch auf, mich wieder mehr der Malerei zuzuwenden und mich an der Kunstakademie zu bewerben, führte aber doch mein Studium zu Ende.
Nach meinem Examen schlug ich die Angebote mehrerer Theaterengagements aus und entschied mich für das Konzertieren und Unterrichten, da ich zu dem Zeitpunkt alleinerziehend war. Ich erarbeitete mir über die Jahre eine große Bandbreite an Musikstilen, die ich gerne an meine Schüler weitergebe.
Aber der Wunsch zu malen klopfte immer wieder an, machte realistische Zeichnungen, gestaltete Ölbilder.
Vor einigen Jahren begann ich, mit verschiedenen Materialien auf Leinwand zu experimentieren, fertigte Assemblagen an, denn das Skulpturale interessiert mich ebenfalls, versuchte beide Ebenen miteinander zu verbinden. Und experimentierte, inwieweit
sich das Zweidimensionale in die Dreidimensionalität erheben kann.
Bei meinen Erkundungen nach weiteren künstlerischen Mitteln stieß ich auf eine Postkarte, auf der Ausschnitte einer Partitur von G. F. Händels “Concerto Grosso in h-moll” abgedruckt waren.

Diese Postkarte war in mehrfacher Hinsicht der Beginn einer ganz neuen Inspirationsquelle. Mir kam beim Betrachten dieser Karte die Idee, Musik und Malerei auf Leinwand zu assemblieren, eine Synthese dieser beiden Künste zu erschaffen.

Seit diesem Zeitpunkt fühle ich mich als Künstlerin „ganz“, erlebe eine völlig neue Form der Hinwendung an die Kunst, die sich durch diese Entdeckung für mich enorm erweitert hat, eine neue Dimension in mir aufstieß.

Während dieser Werkprozesse erfühlte und sah ich die Farben, die meiner Eingebung zufolge Händels Musik und seinen Charaktereigenschaften entsprachen.

Diese neue Dimension der “inneren Schau”, die ich “Hören-Fühlen-Sehen” nannte, erwies sich später als eine Form der Synästhesie, die sich mit jeder Arbeit immer deutlicher herauskristallisierte.
Im Hören entstehen in der Auseinandersetzung mit dem Klang nicht nur bestimmte Gefühle, sondern vor dem inneren Auge auch die zugehörigen Farben und Formen, oft gleichzeitig die Komposition des gesamten Bildes, eine Art “synästhetische Partitur”.
So kann durch diesen Prozess, aus dem Klang, die Schwingung der Farbe entstehen.

Als Voraussetzung für die Erarbeitung meiner Bilder versuche ich, die Geschichte hinter der Komposition zu erkunden, die Motive des Künstlers zu erfahren, welche Ereignisse in sein Leben traten, die ihn zu diesem Werk inspirierten.

In nächster Zeit werde ich mich im Besonderen den Kompositionen von Frauen zuwenden, deren Arbeiten es verdient haben, viel mehr gehört zu werden, so mit den eingereichten Werken von Paula Szalit, einer polnischen Komponistin, und Enya, deren Musik ich sehr liebe, denn ihre Songs entstammen ihrem spirituellen Lebensverständnis.

Exhibited by:

Kunst am Zaun e. V.

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