KARL VEJNIK
Geboren 1961 in Bad Eisenkappel/Kärnten, Österreich
PROJEKTBESCHREIBUNG
Dieses Bild wurde bewusst in zwei Ebenen aufgebaut. Die erste, farbige Ebene symbolisiert die Flora und Fauna in
einer banalen, subtilen Ausdrucksweise. Die zweite, schwarze Ebene bezieht sich der ursprünglichen Fassung Epikurs
und Demokrits des Kausalitätsprinzips: „kein Ding entsteht auf das Geradewohl, sondern alles in Folge eines
Verhältnisses und der Notwendigkeit!“
Mit diesem Satz liegt die Urform des in der Antike und das darüber hinaus vielfach angeführten: „ex nihilo nihil fit“
(Aus Nichts, kann nichts entstehen).
So bringe ich mit ein wenig Ironie Friedrich Nitzsches Zarathustra ins Spiel, wo er der Sonne überschwänglich entgegen
trotzte: “Du großes Gestirn – was wäre dein Glück, wenn du nicht die hättest, welchen du leuchtest.“
Somit wäre, oder ist die Existenzfrage in Hinblick auf das „Sein“ ihres Ursprungs und ihrer Entstehungstheorien in
ihren komplexesten, chemischen Verbindungen eines Unergründlichen wieder aufgehoben.
Was mich aber viel mehr beschäftigt, ist, ob der Mensch dieses Wunder in all seinen Tun überhaupt zu würdigen
vermag! Und ob er trotz „aller“ Lernfähigkeit in Hinblick auf seinen evolutionären Ursprung – unbelehrbar bleibt?
DESCRIPTION
This image has been deliberately constructed in two layers. The first, colorful layer symbolizes the flora and fauna
in a subtle, understated manner. The second, black layer refers to the original formulation of the principle of causality
by Epicurus and Democritus: „no thing arises at random, but everything in accordance with a relationship and
necessity!“ With this statement, we find the primitive form of the widely cited principle from antiquity and beyond:
„ex nihilo nihil fit“ (out of nothing, nothing comes).
With a touch of irony, I bring Friedrich Nietzsche‘s Zarathustra into play, where he exuberantly confronted the sun:
„You great star – what would your happiness be if you did not have those for whom you shine.“ Thus, the question
of existence in terms of the „being“ of its origins and theories of its creation in its most complex chemical compounds
becomes enigmatic once again.
But what concerns me even more is whether humans are truly capable of appreciating this wonder in all their
actions! And whether, despite „all“ their capacity to learn about their evolutionary origins, they remain unteachable?