der Band NoRMAhl
200 x 100 x 3 cm (h x w x d)

In unserer Jugend war es wichtig, sich gegen Autoritäten wie Lehrer und Eltern zu stellen. Das waren entweder alte Nazi-Säcke oder 68er Althippies. (Lars)
Unser Umgang damit hieß: Terror und Revolution. (Manny)
Genau, wir haben uns Sicherheitsnadeln durch Backen oder Arme gesteckt. Da liefen die Lehrer bleich an. Wir konnten damals mit einfachen Mittel schockieren. (Lars)
Das ist nicht großspurig gemeint, aber wir haben bewirkt, dass die Gesellschaft sich verändert hat. Sie reagiert heute anders auf uns als früher. Vor 30 Jahren hätte uns wahrscheinlich der Verfassungsschutz interviewt und nicht die Landeszentrale für politische Bildung. (Lars) Punkmusik in Leutenbach, in der schwäbischen Provinz: Da gab es noch keine Schalldämmung. Wenn wir im Keller geprobt haben, konnte es ganz Leutenbach hören. Heute überlegen sich junge Bands, wie sie proben können, ohne anzuecken. Die kümmern sich um Schalldämmung. Uns war das scheißegal. (Mick) Damals gab es keine ständige Verfügbarkeit von Musik. Wir hatten damals drei Fernsehprogramme, und das erste fing mittags um vier an. Wenn du dann „God save the Queen“ von den Sex Pistols gehört hast, machte das einen Eindruck. (Mick) Lars hat immer auf dem Schulhof Udo-Lindenberg-Lieder gesungen.(Manny)
Durch ihn bin ich auch zum Punkrock gekommen. Er hat die Fahne des Deutschrock hochgehalten. Damals gab es auch diesen Plan nicht, der heute hinterm Musikmachen steht. Heute wollen alle Superstars werden. Wir wollten nur etwas Anderes machen. (Lars)
Und ich hatte durch die Band Vorteile bei Frauen. Aber nur auswärts. Die Frauen hier wussten, dass das mit uns keine Zukunft hatte. Die wollten dann lieber den Bauern mit Land als den ausgeflippten Musiker. (Lars)
Ich vermisse die völlige Hemmungslosigkeit aus dieser Zeit, 20 Tage auf Tour zu gehen und zu sagen: „Leck mich am Arsch!“. Einfach losziehen, im Tourbus schlafen und dann sehen, was passiert. Das haben wir verloren. Irgendwann hieß es: „Gehen wir mal wieder ins Hotel.“

Interview und Textfassung: Silke Brüggemann

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